Glossar der wichtigsten Begriffe zu Horizont 2020

Glossar der wichtigsten Begriffe rund um Horizont 2020

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A

Agenda 2000
Das Aktionsprogramm "Agenda 2000" wurde von der Europäischen Kommission am 15.Juli 1997 vorgelegt. Die Kommission entsprach damit der Forderung des Europäischen Rates von Madrid im Dezember 1995, ein Dokument zur Erweiterung und zur Reform der Gemeinschaftspolitiken sowie zum Finanzrahmen der Union für die Zeit nach dem 31. Dezember 1999 vorzulegen. Beigefügt sind die Stellungnahmen der Europäischen Kommission zu den Beitrittsanträgen. Die Agenda 2000 behandelt alle Fragen, die sich für die Europäische Union zu Beginn des 21.Jahrhunderts stellen werden. Die Strategie Europa 2020 setzt die Agenda 2020 fort.

AEUV (Vertrag von Lissabon)
Abkürzung für Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union. Der AEUV zählt zum Primärrecht der EU. Er ersetzt den EGV. Mit seinem Inkrafttreten am 1. Dezember 2009 ging die Neuformulierung zahlreicher Artikel und eine Neunummerierung aller Artikel des EGV einher. Regelungen zur Forschungs- und Technologiepolitik finden sich in den Artikeln 181 bis 183. Besondere Maßnahmen werden in den Artikeln 185 und 187 beschrieben. Artikel 182 legt fest, dass Rat und Parlament im Zuge eines ordentlichen Gesetzgebungsverfahrens ein Rahmenprogramm aufstellen, welches wissenschaftliche und technologische Ziele definiert sowie Umsetzungsprioritäten festlegt. Die Durchführung erfolgt durch Spezifische Programme.

Amsterdamer Vertrag, Vertrag von Amsterdam
Der Amsterdamer Vertrag ist das Ergebnis der Regierungskonferenz, die auf der Tagung des Europäischen Rates von Turin am 29. März 1996 eingeleitet wurde. Er wurde am 2.Oktober 1997 von den Außenministern der fünfzehn Mitgliedstaaten unterzeichnet und trat am 1. Mai 1999 in Kraft. Mit dem Amsterdamer Vertrag sind Bestimmungen des Vertrags über die Europäische Union (EU-Vertrag), der Verträge zur Gründung der Europäischen Gemeinschaften und einige mit diesen Verträgen zusammenhängende Rechtsakte geändert worden. Er ist nicht an die Stelle der übrigen Verträge getreten, sondern ergänzt sie.

Amtsblatt der Europäischen Union
Veröffentlichungsmedium von geschaffenen Rechtsakten und Kodifikationen, Ausschreibungen, Mitteilungen. Seit 1998 steht auf EUR-Lex zu jeder Druckausgabe des Amtsblattes eine elektronische Ausgabe in den Amtssprachen der EU-Mitgliedstaaten bereit.

Anhörungsverfahren
siehe Konsultationsverfahren

Arbeitsprogramm
Das spezifische Programm Horizont 2020 wird auf der Basis von Arbeitsprogrammen durchgeführt. In Horizont 2020 gibt es ein jeweils zweijähriges Arbeitsprogramm, das aus 20 Teilen besteht. Es besteht aus einer Einleitung (General Introduction), 18 Teilen zu den Schwerpunkten und Zielen von Horizont 2020, einem Teil zu den Regeln zur Verbreitung (20. Communication and Dissemination) und einem General Annex. Die themenspezifischen Arbeitsprogramme enthalten genaue Informationen zu den Zielsetzungen der Maßnahmen zu den geplanten Ausschreibungen (Calls), zum Budget und zu spezifischen Beteiligungsregeln. Der General Annex umfasst allgemein verbindliche Informationen zur Antragstellung und Durchführung von Horizont 2020 (beispielsweise zur Evaluierung, zu Fördermaßnahmen und Förderquoten etc.).

Eine Ausnahme bildet der Europäische Forschungsrat (ERC) im Schwerpunkt Wissenschaftsexzellenz mit einem eigenen, einjährigen Arbeitsprogramm.

Artikel 185 AEUV
Dieser Artikel ist ein Instrument zur Umsetzung der Ziele des mehrjährigen Rahmenprogramms. Er ermöglicht es der Union, sich an Forschungs­programmen mehrerer Mitgliedstaaten und an den zur Durchführung geschaffenen Strukturen zu beteiligen. Das Besondere an der Förderform liegt darin, dass sie sich auf For­schungsprogramme, die nicht gemeinschaftlicher Natur sind und auf einer Initiative mehrerer Mitgliedstaaten beruhen, bezieht. Aktivitäten basierend auf Artikel 185 müssen folgenden Kriterien entsprechen: Relevanz für die Ziele der EU, Europäi­scher Mehrwert, Bedeutung des Ziels für das Rahmenprogramm, bereits vor­handene Grundlage, Angemessenheit von Artikel 185 als bestge­eignetes Mittel zu Erreichung der Ziele. Die Europäische Kommission ist verant­wortlich für die Umwandlung jeder Initiative in einem formel­len Antrag nach Artikel 185, welches nach dem Kodezisionsver­fahren gemeinsam von Europäischem Rat und dem Europäi­schen Parlament beschlossen wird.

Assoziierter Staat (an Horizont 2020)
Ein Staat, der mit der Union ein Abkommen geschlossen hat, auf dessen Grundlage er sich an allen oder einigen Teilen des Rahmenprogramms für Forschung und Innovation beteiligen kann und zum Budget des Rahmenprogramms beiträgt.

Auditzertifikat
Prüfbescheinigung, in der die Ausgaben der Teilnehmen­den von externen Wirtschaftsprüferinnen oder Wirtschaftsprü­fern oder – bei öffentlichen Stellen – von dafür zuständigen Bediensteten des öffentlichen Dienstes bestätigt werden.

Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen, Ausschreibungen (Call)
Wird im Amtsblatt der Europäischen Kommission veröffent­licht und fordert zur Einreichung von Vorschlägen zu For­schungsprojekten und sonstigen Maßnahmen in einem spezifi­schen Forschungsprogramm auf. Angabe von Kriterien, die in den Anträgen erfüllt sein müssen, damit sie zu Begutachtung zugelassen werden. Aufrufe werden im Teilnehmerportal (Participant Portal) zusammen mit allen relevanten Dokumenten (beispielsweise call description, relevante Teile des Arbeitsprogramms, Rechtsgrundlagen) veröffentlicht.

Ausschlusskriterien (Eligibility criteria)
Kriterien, die in den Anträgen erfüllt sein müssen, damit sie zu Begutachtung zugelassen werden. Die Standard-Eligibilty criteria sind in Teil C des General Annex des Arbeitsprogramms festgehalten.

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B

Background
Unter Background wird das vorhandene Wissen der Partner verstanden. Dies umfasst alle Daten, alles Wissen und alle Informationen sowie alle (Schutz-)Rechte, die den Teilnehmern vor Abschluss der Finanzhilfevereinbarung zur Verfügung standen und die zur Durchführung des Vorhabens erforderlich sind. Insbesondere sind damit auch Urheberrechte oder die mit den genannten Informationen verbundenen Rechte aufgrund der Beantragung oder Erteilung eines Patents, eines Gebrauchs-, Geschmacksmuster- oder Sortenschutzes, eines ergänzenden Schutzzertifikats oder einer ähnlichen Form des Schutzes gemeint. Background ist in Artikel 24 der Finanzhilfevereinbarung definiert.

Beitrittskandidaten
Staaten, die Antrag auf den EU-Beitritt gestellt haben. Folgende Kriterien (Kopenhagener Kriterien) müssen bei der Aufnahme erfüllt sein:

(1) Politik: institutionelle Stabilität als Garantie für demokratische und rechtsstaatliche Ordnung, für die Wahrung der Menschenrechte sowie die Achtung und den Schutz der Minderheiten;
(2) Wirtschaft: funktionstüchtige Marktwirtschaft;
(3) Übernahme des gemeinschaftlichen Besitzstandes (Acquis communautaire): Die Länder müssen sich die Ziele der politischen Union sowie der Wirtschafts- und Währungsunion zu eigen machen.

Benchmarking
Vergleich unterschiedlicher Modelle, Konzepte, Strukturen usw. inklusive Definition und Analyse der Unterschiede mit dem Ziel, für unterschiedliche Umgebungen das jeweils Beste definieren zu können.

Bereichsübergreifende Aspekte und Unterstützungsmaßnahmen
In Horizont 2020 gibt es einige Querschnittsthemen, die als bereichsübergreifende Aspekte und Unterstützungsmaßnahmen in der Verordnung verankert sind. Diese sollten bei der Ausarbeitung und Evaluierung von Anträgen über die Schwerpunkte und Themen hinweg Berücksichtigung finden. Es handelt sich um folgende Themenfelder: Sozial- und Geisteswissenschaften, Wissenschaft und Gesellschaft, Gleichstellung der Geschlechter, kleine und mittlere Unternehmen (KMU), "Der schnelle Weg zur Innovation" - Fast Track to Innovation (FTI), Ausweitung der Beteiligung, internationale Zusammenarbeit, nachhaltige Entwicklung und Klimawandel, Überbrückung von der Entdeckung bis zur Marktreife sowie weitere bereichsübergreifende Unterstützungsmaßnahmen.

Beteiligungsregeln
Die Möglichkeiten einer Teilnahme am europäischen Rahmenprogramm für Forschung und Innovation - Horizont 2020 - sind in den sogenannten Beteiligungsregeln (rules for participation) festgeschrieben. Hier finden sich neben den Beteiligungsmöglichkeiten die Regeln für die Nutzung und Verbreitung von Forschungsergebnissen. Sie sind außerdem die Grundlage für Zuwendungsvereinbarungen zwischen der Kommission und dem Projektkonsortium. Die Beteiligungsregeln für Horizont 2020 sind in der Verordnung (EU) Nr. 1290/2013 vom 11. Dezember 2013 über die Regeln für die Beteiligung am Rahmenprogramm für Forschung und Innovation "Horizont 2020" (2014 - 2020) sowie für die Verbreitung der Ergebnisse und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1906/2006 festgelegt.

Beteiligungsfazilität 
Die Beteiligungsfazilität (auch Beteiligungskapitalfazilität) für FuI: Europäische Förderung durch Beteiligungskapital zur Finanzierung von Forschung und Innovation; unterstützt Investitionen im Früh- und Wachstumsstadium von innovativen Unternehmen jeder Größe mit einem Schwerpunkt auf besonders innovativen KMU und Unternehmen mit mittlerer Kapitalausstattung.

Bewertungskriterien
Anträge in Horizont 2020 werden von unabhängigen Expertinnen und Experten im Peer-Review-Verfahren hinsichtlich der Kriterien a) Exzellenz, b) Wirkung bzw. Auswirkungen (impact) und c) Qualität und Effizienz der Durchführung bewertet. Je nach Ausschreibung und Maßnahmentyp können die Kriterien unterschiedlich gewichtet sein. Bei ERC-Pionierforschungsmaßnahmen wird ausschließlich das Kriterium Exzellenz bewertet.

Bewertungsliste, Förderliste (ranking list)
Durch die unabhängigen Gutachter und Gutachterinnen erstellte Bewertungsreihenfolge der Projekte. Die Förderliste (ranking list) gliedert sich in eine Gruppe von Anträgen, die zur Förderung vorgeschlagen werden, eine Reserveliste und Vorschläge, die entweder keine ausreichend gute Bewertung aufweisen oder den Schwellenwert eines Kriterienblocks nicht erreichen.

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C

Chancengleichheit 
Chancengleichheit in der Forschung bezieht sich auf die Beteiligungsmöglichkeiten von Männern und Frauen. Maßnahmen, die die Chancengleichheit fördern, zielen häufig darauf ab, das unterrepräsentierte Geschlecht zu fördern oder den Anteil zu erhöhen ("Headcount"). Maßnahmen für Chancengleichheit sind zu unterscheiden von Genderaspekten in der Forschung und Gender als Forschungsgegenstand.

Clustering
Zusammenführung bzw. Zusammenarbeit bereits geförderter und thematisch verwandter Projekte auf freiwilliger Basis, um Synergieeffekte zu nutzen.

CONNECT
Communication Networks, Content and Technology, DG CONNECT, ist seit 1. Juli 2012 der Name der bis dahin als DG INFSO bezeichneten Generaldirektion in der Europäischen Kommission.

Cordis
Abkürzung für "Community Research and Development Information Service", ein Online-Informationsservice der Europäischen Kommission zur Verbreitung von Informationen über EU-finanzierte Forschungsprojekte und ihre Ergebnisse.

COST
Abkürzung für "Coopération Européenne dans le domaine de la recherche scientifique et technique Initiative". COST ist ein verwaltungsübergreifendes Rahmenwerk für den Bereich der wissenschaftlichen und technischen Forschung. Es soll die Koordinierung nationaler Fördermaßnahmen auf europäischer Ebene ermöglichen. COST-Aktivitäten betreffen sowohl Grundlagen- und vorwettbewerbliche Forschung als auch Aktivitäten zum öffentlichen Nutzen. An COST sind 36 Staaten beteiligt. Mitglieder sind die 28 EU-Mitgliedstaaten; Bosnien-Herzegowina, Island, Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Norwegen, Schweiz, Serbien und die Türkei nehmen als kooperierende Länder an COST teil.

Civil Society Organizations (CSO)
Organisationen der Zivilgesellschaft. Rechtspersonen, die nicht staatlich und nicht gewinnorientiert sind, die keine kommerziellen Interessen vertreten und ein gemeinsames Ziel im Interesse der Öffentlichkeit verfolgen.

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D

Datenmanagementplan (Data Management Plan, DMP)
Planungselement in Horizont 2020. Datenmanagementpläne halten fest, welche Daten ein Projekt voraussichtlich generieren wird und ob und wie diese für eine Überprüfung oder erneute Verwendung zugänglich gemacht werden. Der DMP hält außerdem fest, wie Daten gepflegt und gespeichert werden. Er ist Voraussetzung für die Teilnahme an der Pilotmaßnahme Open Research Data.

Default-Regelung
Vertragliche Regelung, die eingreift, wenn die Vertragspartner keine eigenen Vereinbarungen im Konsortialabkommen getroffen haben.

Deliverables
Definierte Projektteilziele, über deren Erfüllung in den Berichten Rechenschaft abgegeben werden muss. Grundsätzlich ist in jedem Arbeitspaket eines Forschungsprojekts die Erfüllung einer oder mehreren Deliverables vorgesehen. Deliverables können beispielsweise die Form eines Verfahrens, einer Analyse, einer Formel, eines Prototyps, einer Veranstaltung, einer Anleitung etc. annehmen. Häufig werden Berichte als Lieferleistungen angegeben.

Demonstrationsprojekte
Demonstrationsprojekte zählen zu den Innovationstätigkeiten. Sie dienen der Erleichterung der Übernahme von Forschungsergebnissen in den Markt.

Direkte Maßnahme
Forschungs- und Innovationstätigkeiten, welche die Union selbst durchführt, zum Beispiel in der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU (JRC).

Dritte (third parties)
Dritte sind Rechtspersonen, die nicht dem Konsortium angehören, d. h. sie sind nicht der Finanzhilfevereinbarung (Grant Agreement) beigetreten und sind keine Vertragspartner der Europäischen Kommission. Sie haben jedoch im Außenverhältnis des Konsortiums eine vertragliche Absprache mit einem oder mehreren Zuwendungsempfängern des Konsortiums getroffen und leisten bestimmte Zuarbeiten zum Projekt.

Drittland
Ein Staat, der weder ein Mitgliedstaat noch ein assoziierter Staat ist.

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E

EFR-Lehrstühle
Programmlinie im Teil "Verbreitung von Exzellenz und Ausweitung der Beteiligung" in Horizont 2020, mit der exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Einrichtungen in weniger forschungsintensiven Regionen gebunden werden sollen.

Enterprise Europe Network (EEN)
Ein europäisches Netzwerk, mit dem Ziel Kooperationen, Technologietransfer und strategische Partnerschaften für kleine und mittelständische Unternehmen zu unterstützen. Das EEN ist ein wichtiger Ansprechpartner bei der Beratung von Unternehmen (insbesondere KMU), die sich für EU-Förderungen interessieren.

ERA
siehe Europäischer Forschungsraum

ERA-NET
Maßnahme zur Koordinierung nationaler und regionaler Forschungsprogramme mit dem Ziel der Bündelung und Stärkung des Europäischen Forschungsraums.

ERA-NET PLUS
Bei ERA-NET+ handelt es sich um eine Fortentwicklung des ERA-NET-Programms für das 7. EU-Forschungsrahmenprogramm.

ERC
Europäischer Forschungsrat bzw. European Research Council. Eine mit dem 7. EU-Forschungsrahmenprogramm neu geschaffene Einrichtung zur Förderung von grundlagenorientierter Pionierforschung.

Erfahrene Forscherinnen und Forscher
Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen mit mindestens vier Jahren Forschungserfahrung nach der Graduierung oder einer abgeschlossenen Promotion, Förderkategorie im Bereich Wissenschaftsexzellenz / Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen ("experienced researchers").

ESFRI (European Strategy Forum for Research Infrastructures)
Informelles politisches Gremium aus Vertreterinnen und Vertretern der Mitgliedstaaten sowie der am Rahmenprogramm assoziierten Staaten, eingerichtet durch die Europäische Kommission. Primäre Aufgabe: Identifizierung der wichtigsten Forschungsinfrastrukturen von gesamteuropäischem Interesse für die nächsten 15 - 20 Jahre. Die sogenannte ESFRI-Roadmap wird in regelmäßigen Abständen überarbeitet. Durch den Programmbereich Forschungsinfrastrukturen werden teils auch ESFRI-Vorhaben, vor allem in der Vorbereitungsphase, unter Horizont 2020 gefördert.

EU-Erweiterung
Mit dem Begriff Erweiterung wurden zunächst die vier Beitrittswellen seit der Gründung der Europäischen Gemeinschaft bezeichnet. Dabei sind zu den sechs Gründerstaaten – Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und Niederlande – nach und nach neun weitere Länder hinzugekommen: 1973: Dänemark, Irland und das Vereinigte Königreich; 1981: Griechenland; 1986: Portugal und Spanien; 1995: Österreich, Finnland und Schweden; 2004: Staaten Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Malta und Zypern; 2007: Bulgarien und Rumänien. 2013 ist Kroatien als vorerst letztes Land der EU beigetreten.

Euratom
Europäische Atomgemeinschaft, rechtliche Grundlage für die Zusammenarbeit im Bereich der Atomenergie und Atomforschung. Hier werden Forschungs- und Ausbildungsmaßnahmen im Bereich der Kernforschung umgesetzt. Euratom wurde 1957 gemeinsam mit der Europäischen Wirtschafts-Gemeinschaft (EWG) und der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) durch die Römischen Verträge gegründet und 1993 mit dem Maastrichter Vertrag zu einer Säule der EG zusammengeschlossen.

Euratom-Programm
Das "Forschungs- und Ausbildungsprogramm der Europäischen Atomgemeinschaft – Euratom (2014 - 2018)" (kurz: Euratom-Programm) fördert Forschungs- und Ausbildungsmaßnahmen im Nuklearbereich.

EUREKA
EUREKA ist eine Initiative für anwendungsnahe Forschung in Europa und bietet Industrie und Wissenschaft einen Rahmen für grenzüberschreitende Kooperationsprojekte. EUREKA stellt eine Ergänzung zu Horizont 2020 dar. In EUREKA sind 39 Staaten und die Europäische Kommission zusammengeschlossen (EU-Mitgliedstaaten, Russland, Türkei etc.), deren Ziel es ist, durch engere Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Bereich Forschung- und Entwicklung marktfähige Innovationen in Produkten, Prozessen und Dienstleistungen in allen Technologiebereichen zu erzielen.

EUR-lex
Elektronische Version des Amtsblattes der Europäischen Union (http://eur-lex.europa.eu/de/index.htm).

Europäische Investitionsbank (EIB)
Die Europäische Investitionsbank ist die Bank der EU. Ihr Auftrag besteht in der Umsetzung der EU-Politik.

Europäische Kommission (KOM)
Aufgabe der Europäischen Kommission ist es, das allen Mitgliedstaaten der Union gemeinsame europäische Interesse zu vertreten. Um ihrer Rolle als Hüterin der Verträge und Vertreterin des Gemeinwohls gerecht werden zu können, hat die KOM im Rechtsetzungsprozess ein Initiativrecht, d. h. sie kann Rechtsakte vorschlagen, über die das Europäische Parlament und der Rat beschließen. Die KOM ist ferner für die Durchführung der gemeinsamen Politiken (beispielsweise die Gemeinsame Agrarpolitik) zuständig, sie führt den Haushaltsplan aus und verwaltet die Programme der Union. Die Vorschläge der Europäischen Kommission müssen das europäische Interesse in den Vordergrund stellen und den Grundsätzen der Subsidiarität (sofern keine ausschließliche Zuständigkeit der Union besteht) und der Verhältnismäßigkeit entsprechen. Die KOM besteht aus 26 Generaldirektionen und neun Diensten, die jeweils in Direktionen und Referate unterteilt sind. Das Kollegium der Kommission besteht aus je einem Vertreter der EU-Mitgliedstaaten. Bis auf den Präsidenten als Leiter und Sprecher ist jedem Kommissar bzw. jeder Kommissarin ein politisches Ressort zugeordnet. Die Mitgliedstaaten ernennen die Kommission einvernehmlich für fünf Jahre.

Europäische Struktur- und Investitionsfonds (ESIF, ESI-Fonds)
Finanzmittel, die im Gemeinsamen Strategischen Rahmen (GSR) der EU-Kohäsionspolitik zusammengefasst sind und für die gemeinsame Bestimmungen gelten (Verordnung (EU) Nr. 1303/2013): Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), Europäischer Sozialfonds (ESF), Europäischer Meeres- und Fischereifonds (EMFF), Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), Kohäsionsfonds (in Deutschland nicht anwendbar); spezifische Bestimmungen für jeden Fonds sind in gesonderten Verordnungen geregelt.

Europäische Technologieplattformen (ETP) 
Mit der Etablierung von Europäischen Technologieplattformen sollen die wichtigsten Akteure in einem Forschungsbereich (Industrie, Verwaltung, Wissenschaft, KMU und Endverbraucherinnen und -verbraucher) langfristig zusammengebracht werden, um eine gemeinsame Vision über die zukünftige technologische Entwicklung für einen technologischen Bereich zu skizzieren. Die Hauptziele einer ETP sind die Definition und Darstellung einer "Strategic Research Agenda (SRA)" für die mittel- und langfristige Abschätzung der technologischen Entwicklung. Die Etablierung von Partnerschaften bestehend aus öffentlichen und privaten Stellen um die SRA umzusetzen. Im Laufe des 6. EU-Forschungsrahmenprogramms wurden zahlreiche Europäische Technologieplattformen gegründet mit dem Ziel, Stakeholder mit Industrievertretern zusammenzubringen, um mittel- bis langfristige Zielsetzungen in Forschung und technologischer Entwicklung zu definieren und Eckpunkte für deren Verwirklichung festzulegen. Die Technologieplattformen konzentrieren sich auf strategische Fragen, in denen Europas zukünftiges Wachstum, seine Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit von großen technologischen Fortschritten abhängt. Sie spielen eine Schlüsselrolle bei der Definition von europäischen Forschungsprioritäten durch die Entwicklung strategischer Forschungsagenden und dienen somit in besonderer Weise den Bedürfnissen der Industrie.

Europäische Wirtschaftliche Interessenvereinigung (EWIV)
Europäische Wirtschaftliche Interessenvereinigung (EWIV): eine Rechtsform des europäischen Gesellschaftsrechts. Unternehmen und freiberuflich Tätigen (beispielsweise Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Ärzte, Architekten) aus der Europäischen Union soll hierdurch die Zusammenarbeit erleichtert werden.

Europäische Zentralbank
Die Europäische Zentralbank legt die Geldpolitik der EU fest und führt Devisengeschäfte durch.

Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)
Teil der Europäischen Struktur- und Investitionsfonds; mit dem EFRE werden in erster Linie wirtschafts- und regionalpolitische Ziele verfolgt, zu denen auch die Entwicklung und Nutzung regionaler Forschungskapazitäten und Innovationspotenziale zählen. In Deutschland wird mehr als ein Drittel der EFRE-Mittel für Forschung, technologische Entwicklung und Innovation (thematisches Ziel 1) eingesetzt.

Europäischer Forschungsrat
Siehe ERC

Europäischer Forschungsraum (EFR)
Die Idee, einen gemeinsamen Europäischen Forschungsraum zu schaffen, bildet den zentralen Leitgedanken für alle forschungs- und entwicklungspolitischen Maßnahmen der EU. Seit dem Vertrag von Lissabon ist dieses Ziel auch primärrechtlich verankert. In ihrer Mitteilung vom 12. Juli 2012 "Eine verstärkte Partnerschaft im Europäischen Forschungsraum im Zeichen von Exzellenz und Wachstum" hat die Europäische Kommission die wichtigsten Handlungsfelder neu akzentuiert. Bei den EFR-Prioritäten handelt es sich um: 1. Effektivere nationale Forschungssysteme, 2. Optimale transnationale Kooperation und Wettbewerb, 3. Ein offener Arbeitsmarkt für Forschende, 4. Geschlechter-Gleichstellung und Gender Mainstreaming in der Forschung, 5.Optimale Zirkulation, Zugang zu und Transfer von Wissen, auch mittels digitalem EFR.

Europäischer Gerichtshof
Der Europäische Gerichtshof wurde 1989 geschaffen um die Befolgung und einheitliche Auslegung des Unionsrechtes zu überwachen. Er entscheidet über Streitigkeiten an denen Mitgliedstaaten, Unionsorgane, Unternehmen und Einzelpersonen beteiligt sein können.

Europäischer Mehrwert
Die Generierung eines europäischen Mehrwertes ist der wichtigste Leitgedanke für die Einrichtung europäischer Programme. Das heißt, dass mit EU-Programmen immer Ziele verfolgt werden, die von den Einzelstaaten allein nicht erreicht werden könnten. Der Nachweis des Mehrwerts einer Maßnahme muss auf allen Ebenen und somit auch auf der Ebene des einzelnen Projektantrags erbracht werden. Dies bildet eine Grundvoraussetzung für eine positive Evaluation.

Europäischer Rechnungshof
Der Europäische Rechnungshof (ERH) ist für die Rechtmäßigkeit der Einnahmen und Ausgaben der EU und ein effizientes Finanzengagement verantwortlich.

Europäischer Sozialfonds (ESF)
Teil der Europäischen Struktur- und Investitionsfonds; mit dem ESF werden in erster Linie ausbildungs- und beschäftigungspolitische Ziele verfolgt, einschließlich der Ausbildung von Forschern.

Europäisches Parlament (EP)
Das EP ist die demokratische Vertretung der Bürger der EU, die alle fünf Jahre in allgemeinen und direkten Wahlen gewählt wird. Seine wesentlichen Aufgaben sind die Beratung und Verabschiedung europäischer Gesetze (Richtlinien, Verordnungen und Entscheidungen), die Verabschiedung des Haushaltes sowie die Kontrolle über die KOM (Wahl des Kollegiums, Möglichkeit des Misstrauensantrags) und über die anderen Institutionen.

Europäisches Innovations- und Technologieinstitut (EIT)
Das EIT besteht aus:
1. einem Verwaltungsrat mit hochrangigen Vertretern aus Forschung, Lehre und Wirtschaft, unterstützt durch eine schlanke Verwaltung. Der Verwaltungsrat setzt gesamtstrategische Prioritäten, stellt die KIC auf und koordiniert und bewertet deren Tätigkeit.
2. den Wissens- und Innovationsgemeinschaften (Knowledge and Innovation Communities – KIC). Die KICs bilden, über ganz Europa verbreitet, den operativen Bereich des EIT. Ihre Aufgaben sind die Durchführung und Integration von Innovations-, Forschungs- und Bildungsaktivitäten.

European Advisory Group
Beratungsgremium der Europäischen Kommission zum Rahmenprogramm für Forschung und Innovation.

Evaluierung
Siehe Bewertungskriterien

Exzellenzprinzip
Grundsatz der EU-Forschungspolitik, nach dem öffentliche Forschungsmittel nach objektiven Qualitätskriterien (wissensschaftlich-technologisch, Wirkung, Management), in transparenten wettbewerblichen Verfahren (öffentliche Ausschreibungen, Wettbewerbe u. ä.) und auf Basis der Bewertung unabhängiger internationaler Gutachter ("international peer review") vergeben werden.

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F

Fast Track to Innovation (FTI)
Pilotprojekt in Horizont 2020 mit dem Ziel, die Zeit von der Idee bis zur Vermarktung zu verkürzen. Die Maßnahmen "Der schnelle Weg zur Innovation" (FTI) werden aus dem Einzelziel "Führende Rolle bei grundlegenden und industriellen Technologien" und einschlägigen Einzelzielen des Schwerpunkts "Gesellschaftliche Herausforderungen" finanziert. Die Umsetzung erfolgt ab 2015 auf der Grundlage einer zeitlich unbefristeten Ausschreibung. Die Frist zur Gewährung einer Förderung beträgt sechs Monate.

Fazilität für Politikunterstützung
Mechanismus in Horizont 2020, mit dem die Entwicklung einer modernen Forschungspolitik in den EU-Mitgliedstaaten und Regionen und international wettbewerbsfähiger Forschungssysteme unterstützt wird.

FET
Future and Emerging Technologies: Programm zur Förderung von exzellenzorientierter, visionärer und risikobehafteter Verbundforschung zur langfristigen Umsetzung radikal neuer Technologiekonzepte.

Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis – Risk Sharing Finance Facility (RSFF)
Instrument des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms zur Finanzierung von großen Forschungsprojekten und neuen Forschungsinfrastrukturen durch Kredite der Europäischen Investitionsbank (EIB) als Finanzierungsoption. Die Mittel des RSFF werden aus den spezifischen Programmen "Kooperation" und "Kapazitäten" der EIB zur Verfügung gestellt.

Finanzhilfevereinbarung (Grant Agreement, GA)
Die Finanzhilfevereinbarung bestimmt das Verhältnis zwischen der Europäischen Kommission und den Rechtspersonen, die eine Förderung aus EU-Mitteln erhalten. Sie regelt die Rechte und die Pflichten von Kommission und Teilnehmenden. In ihr sind beispielsweise die Höhe des Finanzbeitrages, die Projektlaufzeit, Fristen für die Einreichung von Berichten und damit verbundene Zahlungen festgehalten. Die Finanzhilfevereinbarung tritt durch die Unterschriften von Kommission und Koordinator in Kraft.

Finanzielle Leistungsfähigkeit/Lebensfähigkeit (financial viability)
Die Europäische Kommission prüft vor Gewährung einer Zuwendung unter Umständen die finanzielle Leistungsfähigkeit eines Projektkoordinators, wenn die EU-Zuwendung 500.000 Euro übersteigt. Auf die Prüfung wird unter bestimmten Umständen verzichtet, beispielsweise wenn es sich beim Koordinator um eine öffentliche Einrichtung handelt.

Förderinstrumente
Siehe Maßnahmentypen. Horizont 2020 unterstützt die Umsetzung indirekter Maßnahmen mit den folgenden Förderinstrumenten: Forschungs- und Innovationsmaßnahmen, Innovationsmaßnahmen, Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen, KMU-Instrument, ERA-Net Kofinanzierung, vorkommerzielle Auftragsvergabe sowie die öffentliche Ausschreibung innovativer Lösungen. Weitere Förderinstrument sind die Vergabe von Preisen und die Bildung öffentlich-privater Partnerschaften.

Förderquote
In Horizont 2020 werden bei Forschungs- und Innovationsmaßnahmen in der Regel 100 % der tatsächlichen projektbezogenen (direkten) Kosten erstattet, bei marktnahen Maßnahmen bis zu 70 %. Beide Förderquoten werden durch eine einheitliche Pauschale von 25 % (bezogen auf die tatsächlichen Kosten) für indirekte Kosten ergänzt. Eine Ausnahme bilden marktnahe Maßnahmen von gemeinnützigen Rechtsperson (non-profit legal entity), deren direkte Kosten auch bei marktnahen Maßnahmen zu 70 % erstattet werden.

Foreground
Siehe Results.

Forschungsinfrastrukturen
Instrumente, Ressourcen oder Dienstleistungen, die der Forschung dienen und Innovationen fördern. Jenseits der Forschung können sie z. B. auch der Bildung oder der öffentlichen Dienstleistung zu Wissenserhalt und –transfer dienen. Forschungsinfrastrukturen können an einem Ort stehen (single-sited), an mehreren Orten verteilt (distributed) oder auch virtuell (virtual) sein. Forschungsinfrastrukturen spielen für sehr viele Projekte in Horizont 2020 eine zentrale Rolle. Als Einzelziel werden weiterhin zukünftige und bestehende Forschungsinfrastrukturen und deren Vernetzung gefördert.

Forschungsinfrastrukturen (Einzelziel in Horizont 2020)
Einzelziel in Horizont 2020, verankert im Schwerpunkt Wissenschaftsexzellenz. Gefördert werden sowohl zukünftige als auch bestehende Forschungsinfrastrukturen und deren Vernetzung. Ausschreibungen können auch politischen Unterstützungscharakter haben und zum Beispiel der Förderung der strategischen internationalen Vernetzung sowie der Förderung von Innovationsaspekten bei Forschungsinfrastrukturen dienen.

Forschungsrahmenprogramm (FRP)
Siehe Rahmenprogramm (RP).

Forschungs- und Innovationsstrategien der intelligenten Spezialisierung 
Englisch: Research and Innovation Strategies for Smart Specialisation (Abkürzung: RIS3); nationale oder regionale wirtschaftliche Transformationsagenden nach dem Konzept der intelligenten Spezialisierung; in der allgemeinen Verordnung für die ESI-Fonds (Verordnung (EU) Nr. 1303/2013) definierte Vorbedingung für die Zuweisung der Mittel für das thematische Ziel 1 "Forschung, technologische Entwicklung und Innovation", nach der eine RIS3 auf geeigneter Ebene erarbeitet werden muss.

Forschungs- und Innovationstätigkeiten (FuI-Tätigkeiten)
Bezeichnen im Sinne von Horizont 2020 das gesamte Spektrum von Tätigkeiten in Forschung, technologischer Entwicklung, Demonstration und Innovation, darunter auch die Förderung der Zusammenarbeit mit Drittländern und internationalen Organisationen, die Verbreitung und Optimierung von Ergebnissen sowie Anreize für eine hochwertige Ausbildung und Mobilität von Forschern in der EU.

FSIGN (financial signatory)
Sind autorisiert zur Unterzeichnung von Form C im 7. Forschungsrahmenprogramm und Annex IV in Horizont 2020. Der LEAR kann einer oder mehreren Personen in einer Einrichtung die Rolle des FSIGN zuweisen und diese Funktion, sofern erforderlich, wieder entziehen.

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G

Garantiefonds (auch: Teilnehmer-Garantiefonds)
Sicherungsmechanismus zur Abfederung von finanziellen Risiken, die sich für die EU aus geschuldeten aber von säumigen Teilnehmern nicht zurückgezahlten Beiträgen ergeben. Der Garantiefonds wurde im 7. Forschungsrahmenprogramm eingeführt und deckt das Ausfallrisiko aus dem 7. Forschungsrahmenprogramm, aus den Euratom-Programmen und Horizont 2020 ab.

GÉANT
Transeuropäisches Kommunikationsnetz. GÉANT verbindet 41 Partner, darunter 38 Europäische Bildungs- und Forschungsnetzwerke aus den EU-Mitgliedstaaten und assoziierten Staaten (für Deutschland: Deutsches Forschungsnetzwerk e.V., DFN), NORDUnet und TERENA. GÉANT-Partnerschaftsprojekte werden in Horizont 2020 im Einzelziel Forschungsinfrastrukturen gefördert.

Geistige Eigentumsrechte (IPR, Intellectual Property Rights)
Die geistigen Eigentumsrechte bei von der EU gänzlich geförderten Projekten liegen im Normalfall bei der Union. Bei kofinanzierten Projekten liegen die Rechte meist bei den Projektteilnehmern.

Gemeinnützige Rechtsperson (non-profit legal entity)
Eine Rechtsperson, die aufgrund ihrer Rechtsform keinen Erwerbszweck hat oder die gesetzlich oder sonst rechtlich verpflichtet ist, keine Gewinne an Anteilseigner oder einzelne Mitglieder auszuschütten bzw. zu erzielen.

Gemeinsame Forschungsstelle / Joint Research Centre (JRC)
Die "offizielle Mission" des JRC ist die kundenbezogene wissenschaftliche und technische Unterstützung für die Planung, Entwicklung, Umsetzung und Überwachung von EU-Politiken. Die Gemeinsame Forschungsstelle fungiert als Referenzzentrum für Wissenschaft und Technik der Europäischen Kommission, stellt ihre Expertise aber auch anderen EU-Institutionen zur Verfügung. Sie ist unabhängig von nationalen oder privaten Interessen.

Gemeinsame Technologieinitiativen (JTI, Joint Technology Initiatives)
Großskaliges Instrument zur Implementierung von Europäischen Technologieplattformen. In wenigen Einzelfällen, in denen eine langfristige Implementierung von Teilen der Strategischen Forschungsagenda einer Technologieplattform zweckgemäß erscheint, ist die Etablierung einer Gemeinsamen Technologieinitiative als eigenständige Struktur in Form einer "Public-Private- Partnership" beispielsweise auf Basis des Artikel 187 AEUV vorgesehen. Ziel ist eine effektive Mobilisierung von Ressourcen aus dem privaten (Industrie, Stiftungen, Risikokapital etc.) und öffentlichen Sektor (Horizont 2020, Europäische Investitionsbank (EIB), nationale/regionale Förderung, Strukturfonds etc.). Die Kriterien zur Etablierung einer JTI sind restriktiv und adressieren lediglich solche Schlüsseltechnologien, in denen Marktversagen, hohe Kosten oder hohe Risiken die Europäische Wettbewerbsfähigkeit gefährden.

Gender
Der englische Begriff wird im Deutschen verwendet, um eine Unterscheidung zwischen sozialem ("gender") und biologischem ("sex") Geschlecht treffen zu können. Mit dem sozialen Geschlecht sind soziale und kulturelle Zuschreibungen an ein Geschlecht gemeint.

Genderaspekte in der Forschung
Unter Genderaspekten in der Forschung werden häufig sowohl Chancengleichheit in Forschungsprojekten als auch die durchgängige Berücksichtigung von Gender im Forschungszyklus zusammengefasst. Inhaltlich gilt: Sobald Menschen involviert sind (bei Anwendung, Behandlung, Nutzung/Konsum o. ä.), sollte bei Konzeption und Entwicklung die Frage gestellt werden, ob die Ergebnisse sich unterscheiden, wenn die Kategorien männlich/weiblich gesondert berücksichtigt werden.

Generaldirektion (GD)
Verwaltungseinheit innerhalb der Europäischen Kommission. Für die Durchführung von Horizont 2020 ist neben weiteren GD hauptsächlich die Generaldirektion für Forschung und Innovation zuständig.

Gesamtbewertungsbericht (Evaluation Summary Report)
Im Panel Review werden bei der Begutachtung die Evaluation Summary Reports erstellt. Sie enthalten eine Zusammenfassung der Bewertung sowie die erreichten Punkte und werden den Projektkoordinierenden zugänglich gemacht.

Grant Agreement (GA)
Siehe Finanzhilfevereinbarung.

Grenzüberschreitender Zugang (Transnational Access)
Siehe Transnationaler Zugang.

Gutacher/Gutachterinnen
Unabhängige Expertinnen und Experten, die Anträge in Horizont 2020 im Peer-Review-Verfahren bewerten. Qualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können sich selbst über das Participant Portal registrieren, indem sie ihr Profil in einer Datenbank hinterlegen.

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H

Horizont 2020
Kurzname für das in der Verordnung Nr. 1291/2013 vom 11. Dezember 2013 beschriebene Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont 2020 (2014 - 2020). Horizont 2020 bündelt die bisherigen EU-Programme der Forschungs- und Innovationsförderung und führt das 7. Forschungsrahmenprogramm, das Europäische Institut für Innovation und Technologie (EIT) und Teile des Rahmenprogramms für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit (CIP) fort.

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I

Indirekte Maßnahme
Forschungs- und Innovationstätigkeiten, welche die Union finanziell im Rahmen von Förderprogrammen unterstützt und die von Teilnehmenden durchgeführt werden.

Innovationstätigkeiten
Innovationstätigkeiten umfassen die Integration von Einzeltechnologien, die Demonstration von Fähigkeiten zur Herstellung, Entwicklung bzw. Erbringung innovativer Produkte, Systeme, Prozesse und Dienste, Pilotprojekte mit Nutzern und Auftraggebern zur Erprobung der Machbarkeit und des Mehrwerts sowie groß angelegte Demonstrationsprojekte zur Erleichterung der Übernahme der Forschungsergebnisse in den Markt.

Instrumente
Siehe Maßnahmentypen

Integrierende Aktivitäten
Unter Horizont 2020 fortgeführtes Modell der Förderung bestehender Forschungsinfrastrukturen von gesamteuropäischem Interesse zum Zwecke ihrer Vernetzung (Integration): Entsprechende Ausschreibungen fordern von den antragstellenden Konsortien eine Kombination aus Vernetzungsaktivitäten, Gewährung grenzüberschreitenden oder virtuellen Zugangs und/oder Serviceaktivitäten sowie gemeinsame Forschungsaktivitäten. Ausschreibungen für Integrierende Aktivitäten erfolgen mit Themenvorgabe (top down).

Intelligente Spezialisierung
Für die Forschungs- und Innovationsstrategien der intelligenten Spezialisierung grundlegendes Konzept zur Ausrichtung wirtschaftlicher Aktivitäten in einem Mitgliedstaat oder einer Region auf spezifische Stärken mit besonderen Entwicklungspotenzialen durch Erhöhung der Wissensintensität der Wirtschaft und durch Verknüpfung unterschiedlicher Wirtschaftsbranchen, Forschungsfelder und Technologiebereiche.

Internationale Kooperation mit Drittstaaten (INCO)
Abkürzung für "International Cooperation" – Die internationale Kooperation bezieht sich auf Zusammenarbeit mit Forschenden und Einrichtungen im Rahmenprogramm, die weder aus den EU-Mitgliedstaaten noch aus den Assoziierten Ländern stammen.

Internationale Organisation
Eine Rechtsperson,die aus einem Zusammenschluss von Staaten mit Ausnahme der Union hervorgegangen und aufgrund eines Vertrags oder ähnlichen Rechtsaktes gegründet worden ist, über gemeinsame Organe verfügt und gegenüber ihren Vertragsstaaten eine eigenständige Völkerrechtspersönlichkeit besitzt.

Internationale Organisation Europäischen Interesses
Eine internationale Organisation, in der die Mehrheit der Mitglieder Mitgliedstaaten der Union oder Assoziierte Staaten sind und deren Hauptzweck ein Beitrag zur Verstärkung der europäischen wissenschaftlichen und technologischen Zusammenarbeit ist.

IPR-Helpdesk
Europäischer Verbund von mehreren Forschungseinrichtungen, Kanzleien und Beratungsfirmen. Dieses Netzwerk ist Anlaufstelle bei Fragen zu Eigentumsrechten, Patenten, Marken-, Urheberrechten etc., mit dem Ziel, die Nutzung und Verwertung von immateriellen Güterrechten zu fördern.

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J

Joint Research Centre (JRC)
Siehe Gemeinsame Forschungsstelle

JTI
Siehe Gemeinsame Technologieinitiativen

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K

Kenntnisse
Siehe Results

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
Ausschlaggebend für die Einstufung eines Unternehmens als kleines oder mittleres Unternehmen gemäß der Empfehlung der Europäischen Kommission 2003/361 sind die folgenden Faktoren:
1) Mittlere Unternehmen mit < 250 Personal, Umsatz von bis 50 Millionen € oder einer Bilanzsumme von bis zu 43 Millionen €.
2) Kleine Unternehmen mit < 50 Personal, Umsatz von bis 10 Millionen € oder einer Bilanzsumme von bis zu 10 Millionen €.
3) Kleinstunternehmen mit < 10 Personal, Umsatz von bis 2 Millionen € oder einer Bilanzsumme von bis zu 2 Millionen €.
Diese Schwellenwerte gelten nur für die Zahlen einzelner Gesellschaften. Eine Firma, die Teil einer größeren Gruppe ist, muss gegebenenfalls Daten zur Mitarbeiterzahl, zum Umsatz und zur Bilanzsumme dieser Gruppe einbeziehen.

KMU-Instrument
Das KMU-Instrument richtet sich an alle Arten von KMU mit einem hohen Innovations- und Wachstumspotenzial. Es handelt sich dabei um ein Querschnittsinstrument, da innerhalb der Bereiche "Grundlegende und industriellen Technologien (LEIT)" und "Gesellschaftliche Herausforderungen" Projekte eingereicht werden können ("Bottum-up-Prinzip"). Dies geschieht in einem einheitlichen zentralisierten Managementsystem mit geringem Verwaltungsaufwand und einer zentralen Anlaufstelle. Projektskizzen sollen kontinuierlich eingereicht werden können.

Kodezisionsverfahren
Siehe Ordentliches Gesetzgebungsverfahren.

Kohäsionspolitik
Politik zur Stärkung des wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalts.

Kohäsionsziel
Ziel der Kohäsionspolitik (Artikel 174-178 AEUV), nach dem der Zusammenhalt der EU durch Verminderung der wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Unterschiede gestärkt werden soll.

Konsortium
Die Gesamtheit der Teilnehmer/innen ein und derselben indirekten Maßnahme.

Konsultationsverfahren
Gemäß Artikel 289 AEUV ist das Konsultationsverfahren ein besonderes Gesetzgebungsverfahren. Es ermöglicht dem Europäischen Parlament eine Stellungnahme zu einem Vorschlag der Europäischen Kommission abzugeben. In den im Vertrag vorgesehen Fällen konsultiert der Rat das Parlament und berücksichtigt dessen Standpunkt. Der Rat ist nicht verpflichtet, die Vorschläge des Parlaments zu befolgen, sondern kann unabhängig über die Gesetzesentwürfe der Kommission entscheiden. Somit nimmt das Parlament lediglich eine beratende Funktion ein und hat ausschließlich die Möglichkeit eine Gesetzesannahme zu verzögern. Dieses Verfahren wird nach dem ordentlichen Gesetzgebungsverfahren (Mitentscheidungsverfahren) am häufigsten angewandt.

Kooperationsforschungsmaßnahmen
Forschungsmaßnahmen, die von Forschungszentren für eine bestimmte Zahl von KMU aus verschiedenen europäischen Ländern zu Themen von gemeinsamem Interesse oder von KMU der Hochtechnologiebranche in Zusammenarbeit mit Forschungszentren und Hochschulen durchgeführt werden.

Koordinatorin / Koordinator 
Jedes Projektkonsortium in Horizont 2020 wird von einem/r Projektkoordinator/in geleitet. Der/die Koordinator/in ist alleinige Ansprechperson für die Europäische Kommission beziehungsweise die jeweilige Exekutivagentur für alle das Projekt betreffenden Fragen. Er/Sie koordiniert unter anderem auch die Erstellung aller Berichte, die das Projekt an die Europäische Kommission oder die Exekutivagentur übermitteln muss.

Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen (CSA)
Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen bestehen hauptsächlich aus flankierenden Maßnahmen beispielsweise zur Normung, Verbreitung, Sensibilisierung, Kommunikation, Dienstleistungen zur Vernetzung, Studien. Sie können ferner ergänzende Tätigkeiten zur Vernetzung und Koordinierung von Programmen zwischen verschiedenen Ländern umfassen.

Kreditfazilität
Instrument in Horizont 2020 zur Verbesserung des Zugangs zu Risikokapital. Die Kreditfazilität "Unionsdarlehen und Garantien für Forschung und Innovation" unterstützt Forschung und Innovation mit hohem Exzellenzpotential. Die Förderung kann nachfrageorientiert (in der Reihenfolge des Antragseingangs) oder gezielt (konzentriert auf Schlüsselsektoren/Strategien) erfolgen.

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L

LEAR (Legal Entity Appointed Representative)
Eine gegenüber der Europäischen Kommission benannte Person, welche die im Teilnehmer-Portal (Participant Portal) verwalteten Daten einer dort registrierten Einrichtung verwaltet und aktualisiert. Der LEAR übermittelt gegebenenfalls Änderungen an die Europäische Kommission und benennt LSIGN und FSIGN gegenüber der Europäischen Kommission.

Limnologische Forschung
Forschung an Binnengewässern

Lump Sums (Pauschale)
Pauschale zur Begleichung der anfallenden Projektkosten für die internationale Zusammenarbeit. Die einzelnen aktuellen Pauschalen und Berechnungen sind im jeweiligen Leitfaden zur Antragstellung (Guide for applicants) ersichtlich.

LSIGN (legal signatory)
Sind autorisiert zur Unterzeichnung von Finanzhilfevereinbarungen und Änderungsanträgen (amendments). Der LEAR kann einer oder mehreren Personen in einer Einrichtung die Rolle des LSIGN zuweisen und diese Funktion, sofern erforderlich, wieder entziehen.

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M

Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen
Maßnahmen zur Förderung der Humanressourcen und Mobilität: Stipendien, Beihilfen und andere direkte Unterstützung für Nachwuchswissenschaftler/innen und technisches Personal.

Maßnahmentypen
Horizont 2020 unterstützt die Umsetzung indirekter Maßnahmen mit den folgenden Instrumenten: Forschungs- und Innovationsmaßnahmen, Innovationsmaßnahmen, Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen, KMU-Instrument, ERA-NET-Kofinanzierung, vorkommerzielle Auftragsvergabe sowie die öffentliche Ausschreibung innovativer Lösungen. Weitere Förderinstrument sind die Vergabe von Preisen und die Bildungs öffentlich-privater Partnerschaften.

Maßnahmen der Kofinanzierung
Bezeichnen die Möglichkeit, nationale oder regionale Fördereinrichtungen, die Forschungs- und Innovationsprogramme verwalten, bei einzelnen Ausschreibungen oder Programmen finanziell zu unterstützen. Beispiele sind die in Horizont 2020 neu eingeführten ERA-NET-Cofund-Programme.

Mehrjähriger Finanzrahmen (MFR)
Legt die jährlichen Obergrenzen der Mittel für Verpflichtungen je Ausgabenkategorie und die jährliche Obergrenze der Mittel für Zahlungen fest. Die Ausgabenkategorien entsprechen den Haupttätigkeitsbereichen der Union. Der mehrjährige Finanzrahmen wird gemäß eines besonderen Gesetzgebungsverfahrens nach Zustimmung durch das Europäische Parlament einstimmig vom Rat verabschiedet. Der aktuelle MFR hat eine Laufzeit von sieben Jahren (2014 - 2020).

Meilenstein
Definiertes Zwischenziel eines Projekts.

Mindestbeteiligung
Vorschriften der Kommission über die Partneranzahl innerhalb eines Projekts.

Mitentscheidungsverfahren
Siehe ordentliches Gesetzgebungsverfahren.

Mitgliedstaaten (MS)
Die 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union sind Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, Slowakei, Schweden, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich, Zypern

Musterfinanzhilfevereinbarung (Model Grant Agreement)
Antragsteller finden im Teilnehmerportal (Participant Portal) eine Musterfinanzhilfevereinbarung (Model Grant Agreement). Diese ist Vorbild für jede Finanzhilfevereinbarung die zwischen der EU und Teilnehmenden an einer indirekten Maßnahme in Horizont 2020 geschlossen werden.

Musterzuwendungsvereinbarung
Siehe Musterfinanzhilfevereinbarung.

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N

Nationale Kontaktstellen (NKS)
Nationales Beratungssystem in jedem Mitglieds- und Assoziierten Staat, das zu den einzelnen Programmen und Förderaktivitäten des Rahmenprogramms Unterstützung anbietet.

Nutzung
Die direkte oder indirekte Verwendung von Kenntnissen in der Forschung oder zur Schaffung und Vermarktung eines Produkts oder Verfahrens oder zur Schaffung und Erbringung einer Dienstleistung

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O

Off-Site-Begutachtung
Elektronische Bereitstellung der Anträge an die unabhängigen Gutachterinnen und Gutachter.

Open Access
Projektveröffentlichungen werden frei, d. h. kostenlos, über Repositorien zugänglich gemacht. Unterschieden werden a) "grüner Weg" (Selbstarchivierung): publizierte Artikel werden in einem Repositorium zum Teil unter Einhaltung eines Embargos veröffentlicht. b) "goldener Weg": Veröffentlichung über ein Open-Access-Medium. Anfallende Kosten während der Projektlaufzeit sind erstattungsfähig. Die Verpflichtung in Horizont 2020 bezieht sich insbesondere auf Veröffentlichungen und teils die damit verknüpften Daten, es gibt aber auch eine Pilotmaßnahmen zu Forschungsdaten (siehe Open Research Data Pilot).

Open Research Data Pilot
Instrument in Horizont zur Verbesserung und Verbreiterung des Zugangs zu Forschungsergebnissen, die im Rahmen EU-geförderter Projekte entstanden sind. Die Open-Research-Data-Pilotmaßnahme findet in ausgewählten Einzelzielen von Horizont 2020 Anwendung. Projekte, die an der Pilotmaßnahme teilnehmen, müssen Daten und Metadaten, die zur Validierung der Projektergebnisse erforderlich sind, in einem Repositorium veröffentlichen. Kosten, die durch die Teilnahme an dem Pilotprojekt entstehen, werden im Rahmen der Projektförderung erstattet.

Ordentliches Gesetzgebungsverfahren
Artikel 294 AEUV legt den Ablauf des ordentlichen Gesetzgebungsverfahren (Mitentscheidungsverfahren; vormals "Kodezisionsverfahren“) fest. Daran beteiligt sind die Europäische Kommission, die einen Vorschlag vorlegt, und das Europäische Parlament und der Rat, die darüber entscheiden. Sowohl das Parlament als auch der Rat dürfen Änderungen am Gesetzestext vornehmen, müssen sich aber schließlich auf eine gemeinsame Form einigen. Hierfür haben das Parlament und der Rat die Möglichkeit, bis zu drei Mal über den Text zu beraten. Falls nach zwei Lesungen zwischen dem Rat und dem Parlament keine Einigung erzielt werden kann, wird der Vermittlungsausschuss eingeschaltet, der zu einem Konsens führen soll. Tritt aber der Fall ein, dass die Vermittlung zwischen Rat und Parlament scheitert oder dass das Ermittlungsergebnis im Parlament keine Zustimmung findet, wird der Gesetzentwurf fallengelassen. Das Mitentscheidungsverfahren wurde bereits mehrfach auf neue Politikfelder ausgeweitet und gilt heute für die meisten Bereiche (etwa zwei Drittel) der europäischen Gesetzgebung; es wird auch als "ordentliches Legislativverfahren" bezeichnet.

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P

Participant Portal Submission Service
Hierbei handelt es sich um das elektronische Einreichungssystem für Anträge in Horizont 2020, das in das Teilnehmerportal integriert ist.

Partner
Die Gesamtheit der Teilnehmenden an ein und derselben indirekten Maßnahme.

Preise
Werden in Horizont 2020 als Anreiz (inducement) zur Lösung bestehender Probleme genutzt. In den Arbeitsprogrammen werden hierzu klar definierte Probleme ausgeschrieben und entweder die beste oder die zuerst eingereichte Lösung prämiert.

Programmausschuss
Gremium aus Vertretern der Mitgliedstaaten, das die Europäische Kommission bei der Durchführung eines Programms unterstützt, berät und kontrolliert.

Projektpartner
Mitglied eines Forschungskonsortiums, einzelne Teilnehmende einer Fördermaßnahme.

Projektplan
Detaillierte Arbeits- und Zeitplanung eines Projekts, innerhalb welcher festgehalten wird, wann welche Aufgaben durch welchen Partner abgeliefert werden müssen.

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Q

Querschnittsthemen / Querschnittsaspekte
Siehe Bereichsübergreifende Aspekte und Unterstützungsmaßnahmen.

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R

Rahmenprogramm (RP)
Artikel 182 AEUV regelt, dass die EU mehrjährige Rahmenprogramme aufstellt, welche die wissenschaftlichen und technologischen Ziele der Union und entsprechende Prioritäten festschreiben. Es wird durch ein ordentliches Gesetzgebungsverfahren angenommen. Die Durchführung der Rahmenprogramme erfolgt mittels spezifischer Programme. Rahmenprogramme sind Instrumente der EU zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und Förderung der Forschung mit Blick auf die Bewältigung der technologischen Herausforderungen in unterschiedlichen Bereichen. Das erste Rahmenprogramm wurde 1984 aufgelegt.

Rat der Europäischen Union
Der Rat ist das wichtigste Entscheidungsorgan der EU. Er setzt sich aus Vertretern der Mitgliedstaaten auf Ministerebene zusammen, d.h. die Konstellation wird durch die fachliche Ebene bestimmt. Die wesentlichen Aufgaben des Rates sind a) Gesetzgebungsfunktion, b) Koordinierung der allgemeinen Wirtschaftspolitik der Mitgliedstaaten, c) Schließung von Verträgen im Namen der Gemeinschaft, d) Haushaltsbefugnis (gemeinsam mit dem Parlament), e) Festlegung des Rahmens der Allgemeinen Außen- und Sicherheitspolitik, f) Verabschiedung von Maßnahmen der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen.

Risikofinanzierung
In Horizont 2020 wird der Zugang zu Risikofinanzierung für innovative KMU und Unternehmen mit mittlerer Kapitalausstattung mit einer Kreditfazilität und einer Beteiligungsfazilität erleichtert. Die Vergabe von Darlehen und Garantien soll dadurch erleichtert werden. Beide Fazilitäten werden von der Europäischen Investitionsbank und dem Europäischen Investitionsfonds verwaltet,

Rechtsperson
Eine natürliche Person oder eine juristische Person, die nach dem an ihrem Sitz geltenden innerstaatlichen Recht, nach Unionsrecht oder nach internationalem Recht gegründet worden ist, Rechtspersönlichkeit besitzt und in eigenem Namen Inhaber von Rechten und Pflichten ist.

Results
Ersetzt den Begriff "Foreground" aus dem 7. Forschungsrahmenprogramm und umfasst die Ergebnisse der direkten oder indirekten Maßnahmen, einschließlich Informationen, gleich, ob sie schutzfähig sind oder nicht, sowie das Urheberrecht oder die mit den genannten Ergebnissen verbundenen Rechte aufgrund der Beantragung oder eventuellen Erteilung eines Patents, eines Gebrauchs-, Geschmacksmuster- oder Sortenschutzes, eines ergänzenden Schutzzertifikats oder einer ähnlichen Form des Schutzes.

Roadmap
Im Arbeitsprogramm festgelegte Abgabefristen für einzelne Fachgebiete bzw. Maßnahmentypen, die meist auch einen Hinweis auf das Budget enthalten.

Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis (RSFF, Risk Sharing Finance Facility)
Instrument zur Finanzierung von großen Forschungsprojekten und neuen Forschungsinfrastrukturen durch Kredite der Europäischen Investitionsbank (EIB) als Finanzierungsoption.

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S

Schwellenwert
Mindestpunktzahl, die bei der Begutachtung erreicht werden muss, um überhaupt in die mögliche Förderauswahl zu gelangen.

Sideground
Parallel zum Projekt erworbenes Wissen. Seit dem 7. EU-Forschungsrahmenprogramm ist Sideground nicht mehr im Begriff des Background bzw. des vorhandenen Know-How umfasst.

Strategie Europa 2020
Strategie der EU für mehr Wachstum und Beschäftigung bis 2020. Innovation spielt dabei eine zentrale Rolle.

Stufen zur Exzellenz
Maßnahmen zur Verbesserung der Forschungskapazitäten (Forscher, Infrastruktur und Ausstattung, Vernetzungsintensität, Management-Know-How), um ein international wettbewerbsfähiges Exzellenzniveau in der Forschung zu erreichen.

Subsidiarität
Das Prinzip der Subsidiarität bedeutet, dass die Europäische Kommission nur Maßnahmen vorschlagen darf, die auf EU-Ebene wirksamer durchgeführt werden können als auf nationaler Ebene. Sollte es wirksamer sein, eine Regelung auf nationaler, regionaler oder lokaler Ebene zu treffen, darf die Europäische Kommission keinen entsprechenden Vorschlag vorlegen.

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T

Technology Readiness Level (TRL)
Lässt sich mit "Technologie-Reifegrad" übersetzen. Der TRL gibt auf einer Skala von 1 (Grundlagenforschung) bis 9 (Nachweis der erfolgreichen Nutzung am Markt) an, wie weit entwickelt eine Technologie ist.

Teilnehmer
Eine Rechtsperson, die einen Beitrag zu einer indirekten Maßnahme leistet und aufgrund dieses Beschlusses oder des Vertrags Rechte und Pflichten gegenüber der Gemeinschaft hat.

Teilnehmer-Garantiefonds
Siehe Garantiefonds.

Transnationaler Zugang
Gewährung des länderüberschreitenden Zugangs zu Forschungsinfrastrukturen für Forscherinnen und Forscher bzw. Forschungsteams. Unter Horizont 2020 wird im Einzelziel Forschungsinfrastrukturen weiterhin auch transnationaler Zugang gefördert, und zwar im Rahmen der sogenannten Integrierenden Aktivitäten für bestehende Forschungsinfrastrukturen.

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U

Unregelmäßigkeit
Ein Verstoß gegen Unionsrecht oder die Missachtung einer vertraglichen Verpflichtung durch die Handlung oder Unterlassung einer Rechtsperson, die durch eine ungerechtfertigte Ausgabe einen Schaden für den Gesamthaushalt der Union oder einen von ihnen verwalteten Haushalt verursacht oder verursachen würde.

Unterausschreibung
Weitergabe bestimmter Aufgaben durch Ausschreibung des Konsortiums. Die Randbedingungen werden von der Kommission vorgegeben und kontrolliert.

Unternehmensgruppierung
Eine Rechtsperson, die sich überwiegend aus KMU zusammensetzt und deren Interessen vertritt.

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V

Verbreitung
Die Offenlegung von Kenntnissen durch jedes geeignete Mittel mit Ausnahme von Veröffentlichungen aufgrund der Formalitäten zum Schutz der Kenntnisse.

Verbreitung von Exzellenz und Ausweitung der Beteiligung
Maßnahmenpaket in Horizont 2020, in dem durch Zusammenarbeit zwischen führenden und zurückliegenden Forschungspartnern bzw. Regionen die Innovationslücke in Europa geschlossen werden soll.

Verbundene Rechtsperson
Eine Rechtsperson, die direkt oder indirekt von einer teilnehmenden Rechtsperson kontrolliert wird oder unter der gleichen direkten oder indirekten Kontrolle wie die teilnehmende Rechtsperson steht.

Verbundprojekte
In Horizont 2020 sind Verbundprojekte in der Regel Forschungs- und Innovationstätigkeiten. Dies sind Forschungsprojekte, die von Konsortien mit Teilnehmenden aus verschiedenen Ländern mit dem Ziel durchgeführt werden, neues Wissen, neue Technologien, Produkte, Demonstrationsprojekte oder gemeinsame Ressourcen für die Forschung zu entwickeln. Größenordnung, Gegenstandsbereich und interne Organisation der Projekte können je nach Bereich und Einzelthema variieren.

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W

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X

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Y

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Z

Zugangsrechte
In der Zuwendungsvereinbarung werden die jeweiligen Rechte und Pflichten der Teilnehmenden im Hinblick auf die Zugangsrechte, Nutzung und Verbreitung des Backgrounds und der results bestimmt, soweit diese nicht durch die Beteiligungsregeln festgelegt worden sind.

Zugang zu Risikofinanzierung
Finanzierung von riskanten Forschung- und Innovationsvorhaben.

Zuwendungsvereinbarung
Siehe Finanzhilfevereinbarung (Grant Agreement).

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